Die 100-Schlösser-Route – Königin der Radrouten
Die 100-Schlösser-Route führt auf rund 960 Kilometern durch das Münsterland – vorbei an über 100 Schlössern, Wasserburgen, Herrensitzen und Gräftenhöfen. Viele der eindrucksvollen Bauten stammen vom berühmten westfälischen Barockbaumeister Johann Conrad Schlaun. Abseits vom Autoverkehr radeln Sie auf gut ausgebauten Wegen durch idyllische Wiesen, Felder und charmante Dörfer.
„Pättkes“ – Radeln auf typischen Münsterländer Wegen
Im Münsterland heißen sie „Pättkes“ – einst schmale Pfade entlang von Feldern, Flussufern oder durch kleine Wälder. Früher dienten sie als Kirch- oder Marktwege, heute sind sie ein Markenzeichen des genussvollen Radreisens. Viele dieser Wege wurden inzwischen befestigt oder asphaltiert, doch ihr ursprünglicher Charakter ist erhalten geblieben.
Abseits des Straßenverkehrs führen die Pättkes durch eine abwechslungsreiche westfälische Landschaft: vorbei an Wallhecken, Kopfweiden, alten Eichen, Bauernhöfen und kleinen Mischwäldern. Der überwiegende Teil ist autofrei und mit feinem Schotter oder Asphalt sehr gut befahrbar – ideal für entspannte Tagesetappen.
Beschilderung der Radwege
Das Münsterland bietet mit seiner einmaligen Routenführung auf über 4500 km einheitlich ausgeschilderter Radwege und vielfältiger Themenrouten ein besonderes Raderlebnis. Darüber hinaus wurde ein Knotenpunktsystem eingeführt, dass man aus den Niederlanden und Belgien kennt.
Fahrradstadt Münster
Münster ist Deutschlands fahrradfreundlichste Stadt – bekannt für den Prinzipalmarkt mit seinen Giebelhäusern, das historische Rathaus mit dem Friedenssaal, den Dom, die Promenade, das Schloss und die Skulptur Projekte. Zahlreiche Kirchtürme prägen die Skyline. Als Universitätsstadt mit lebendiger Kultur und Kneipenszene ist Münster ein perfekter Startpunkt für Ihre Radreise.
Schlösser & Burgen entlang der Route
Schloss Nordkirchen – das „Westfälische Versailles“
Das barocke Schloss Nordkirchen ist das größte Wasserschloss Westfalens. Es liegt auf einer von Wasser umgebenen Insel und ist von einem prachtvollen Park mit Blumenbeeten, Skulpturen und altem Baumbestand umgeben. Die UNESCO würdigte das Ensemble als besonders schutzwürdiges Gesamtkunstwerk. Heute ist hier die Finanzfachhochschule NRW untergebracht.
Burg Vischering
Eine der besterhaltenen mittelalterlichen Wasserburgen Deutschlands: mit Zugbrücke, Außenwall und Stever-Gräfte. In der Vorburg lädt ein Café zur Rast ein, das Münsterlandmuseum zeigt Rittertum, Adel und Regionalgeschichte.
Burg Lüdinghausen
Die Renaissanceburg aus dem 12. Jahrhundert dient heute als Kulturzentrum. Der große Wappensaal wird für Konzerte und Ausstellungen genutzt. Die Anlage liegt inmitten schöner Parkanlagen und ist öffentlich zugänglich.
Burg Hülshoff
Geburtsort der Dichterin Annette von Droste-Hülshoff. Die Familie Droste zu Hülshoff ließ die Hauptburg im 16. Jahrhundert errichten. Die Burg kann besichtigt werden und im Burghof kann man sich im Café kulinarisch verwöhnen zu lassen. Die Parkanlage um die Burg ist öffentlich zugänglich.
Haus Rüschhaus
Erbaut von Johann Conrad Schlaun, diente das Rüschhaus als eleganter Landsitz. Später lebte dort die Dichterin Annette von Droste-Hülshoff. Heute kann man das stilvolle Anwesen besichtigen – inklusive Gartenanlage und Museum.
Regionaltypisches erleben
Westfälische Küche
Im Münsterland genießt man bodenständige Gerichte wie Spargel, Töttchen, Himmel und Erde, Pfefferpotthast oder Pumpernickel mit westfälischem Schinken. Auch Klassiker wie Krüstchen, Pfannkuchen oder Kartoffelpuffer sind sehr beliebt. Besonders urig speisen Sie z. B. im Alten Gasthaus Leve, beim Kleinen Kiepenkerl, im Restaurant Feldmann oder bei Pinkus Müller – wo seit 1816 Bier gebraut wird, heute sogar bio-zertifiziert.
Masematte – die Sprache der Straße
Masematte ist ein alter münsterländischer Slang, einer alten lokal begrenzte Insider-Sprache von Handwerkern, Arbeitern und Ganoven.
Heute lebt sie spielerisch weiter: „Lowine“ heißt Bier, „jovel“ bedeutet gut, „Leeze“ ist das Fahrrad. Viele dieser Begriffe prägen bis heute den lokalen Alltag und geben der Region ihre sprachliche Würze.
Häufige Fragen zu unseren Münsterland Radreisen
Für wen sind die Radreisen im Münsterland geeignet?
Die Radreisen sind ideal für Genussradler, Paare, Freundesgruppen und Kulturinteressierte. Dank flacher Etappen und gut ausgebauter Radwege sind die Touren auch für Einsteiger und E-Bike-Fahrer bestens geeignet.
Ist die Route für E-Bikes geeignet?
Ja, alle Streckenabschnitte sind sehr gut mit dem E-Bike befahrbar. Ihren Akku können Sie bequem im Hotel aufladen. Gibt es GPS-Tracks oder Kartenmaterial?
Ja, Sie erhalten mit Ihren Reiseunterlagen eine ausführliche Infobroschüre zu Sehenswürdigkeiten, detailliertes Kartenmaterial für jede Route und eine App-gestützte Navigation (Ride with GPS) Wann ist die beste Reisezeit für eine Radreise im Münsterland?
Die Monate Mai bis September bieten sich besonders an – mit mildem Klima, wenig Steigungen und einer blühenden Kulturlandschaft.
Wie funktioniert der Gepäcktransport?
Morgens geben Sie Ihr Gepäck bequem an der Hotelrezeption ab – am Nachmittag erwartet es Sie bereits im nächsten Hotel entlang der Route. Pro Person sind bis zu zwei Gepäckstücke à 20 kg möglich.
Wo kann ich bequem mein Auto parken?
Die Starthotels bieten kostenpflichtige Parkplätze für ca. 20,– bis 25,– pro Tag an. Eine günstigere Variante ist z.B. in Münster ein öffentliches Parkhaus in 1,3 km Entfernung zum Hotel für nur 6,– pro Tag. Ausführliche Informationen und Wegbeschreibungen erhalten Sie mit Ihren Reiseinformationen.
Wann bekomme ich mein Leihrad?
Die Leihräder stehen beim Starthotel am Anreisetag ab 10:00 Uhr zur Verfügung und können am Abreisetag bis 18:00 Uhr genutzt werden.