Keukenhof
Der Keukenhof, auch bekannt als der „Garten Europas“, ist ein berühmter Blumengarten in Lisse, Nordholland. Der Park erstreckt sich über 32 Hektar und zeigt jedes Jahr im Frühling Millionen von Blumen, hauptsächlich Tulpen, aber auch Hyazinthen, Narzissen und andere Frühlingsblumen. Gegründet 1949, zieht der Keukenhof Besucher aus der ganzen Welt an, die die beeindruckenden Blumenarrangements und kunstvollen Landschaftsgestaltungen bewundern möchten. Die Blütezeit der Tulpen, die normalerweise von Ende März bis Mitte Mai dauert, ist die beste Zeit für einen Besuch, um die volle Pracht der Blumen zu erleben.
Limmen
Der kleine Ort, dessen Tulpenfelder im Frühjahr in bunten Farben erstrahlen, ist weit weniger bekannt als das Tulpenzentrum Keukenhof in Lisse. Zu den Blumentagen Ende April/Anfang Mai schmücken die Dorfbewohner ihre Gärten mit fantasievollen Blumenmosaiken. Per Rad können Sie eine ausgeschilderte Route entlang dieser Gärten abfahren. Seit Jahrhunderten werden in Limmen Blumenzwiebeln angebaut und gezüchtet, da der Sandboden günstige Bedingungen bietet.
Hortus Bulborum ist ein einzigartiger botanischer Garten in Limmen. Er ist bekannt für seine umfangreiche Sammlung historischer Blumenzwiebeln, insbesondere Tulpen, Narzissen und Hyazinthen. Der Garten wurde 1928 von einer Gruppe von Zwiebelfreunden gegründet, mit dem Ziel, seltene und historische Sorten von Zwiebeln zu erhalten, die aufgrund der Modernisierung der gärtnerischen Praktiken vom Aussterben bedroht waren. Die Sammlung umfasst Tausende verschiedener Sorten, von denen viele seit Jahrhunderten existieren. Besucher des Gartens können aus erster Hand die reiche Vielfalt an Zwiebelpflanzen erleben und mehr über ihre kulturelle und historische Bedeutung erfahren.
Eine der Hauptattraktionen ist seine jährliche Frühjahrsschau, wenn die Zwiebeln blühen und einen spektakulären Farbteppich bilden. Der Garten spielt auch eine wichtige Rolle bei den Bemühungen um den Erhalt von Zwiebelsorten, indem seltene und gefährdete Sorten für zukünftige Generationen bewahrt werden.
Tulpenmanie Holland
Der Tulpenanbau in Holland hat eine dramatische Geschichte. 1595 erblühten die ersten Tulpen im botanischen Garten in Leiden, gepflanzt von dem Botaniker Carolus Clusius. Tulpen wurden in den folgenden Jahren zu einem Statussymbol und Spekulationsobjekt. Zu Beginn wurden die begehrten Zwiebeln noch getauscht, später zu rasant steigenden Preisen verkauft.
Besonders beliebt waren die mehrfarbigen Tulpen: geflammt, gerändert oder gesprenkelt. Die wertvollste Tulpe war die „Semper Augustus“, eine rot-weiß gemusterte Züchtung. Wer zu Beginn des Jahres 1637 ein Exemplar erwerben wollte, musste schon 10.000 Gulden zahlen, ein Betrag, der etwa acht Jahreslöhnen entsprach.
Die Nachfrage war so groß, dass die Züchter mit ihrer Produktion nicht nachkamen. Man hoffte, die erworbenen Tulpen zu höheren Preisen weiter verkaufen zu können, doch die Preisblase brach 1637 innerhalb weniger Tage zusammen. Viele Bürger hatten Ihre gesamten Ersparnisse verloren.
Die Tulpenmanie wird oft als ein extremes Beispiel für spekulative Blasen in der Geschichte des Finanzwesens angeführt. Sie hat jedoch auch kulturelle Auswirkungen gehabt und die Tulpe als Symbol für die Niederlande und den Reichtum des Landes geprägt. Trotz des Zusammenbruchs des Marktes blieb der Tulpenanbau in den Niederlanden eine bedeutende wirtschaftliche Aktivität und eine Quelle nationalen Stolzes.
Die blühenden Tulpen auf den Feldern selbst werden nicht geerntet. Entscheidend ist, was nach der Blüte geschieht: An den Mutterzwiebeln entwickeln sich Tochterzwiebeln, die nach der Blüte „gerodet“ werden können. Sie existieren dann als eigenständige blühfähige Exemplare. Die Mutterzwiebeln werden nach der Blüte mit den gebildeten Tochterzwiebeln den Sommer über aus der Erde genommen und erst im Herbst wieder eingepflanzt, wo sie bis zur nächsten Blüte überwintern.