Die Südroute in Holland ist eine unserer beliebtesten Rad-und Schiffsreisen. In einer Woche erleben Sie ohne Kofferpacken einen Mix aus Natur und Stadt, individuellen Radtouren und entspannter Gesellschaft an Bord. Die Südroute war eine der ersten organisierten Fahrrad- und Schiffsreisen überhaupt und bietet das perfekte Terrain für Radurlauber.
Auf den Tagesetappen begegnen Ihnen die holländischen Klassiker: Mühlen, Kanäle, Giebelhäuschen, Tulpenfelder im Frühling und friedlich grasende Schafe. Genussvolle Radtouren sind also garantiert, nicht zuletzt aufgrund der guten Ausschilderung der Radwege, die es erlaubt, sich ganz der bezaubernden Landschaft hinzugeben.Ob Sie sich auf Ihrem Schiff mehr der Gruppe widmen oder lieber unter sich bleiben steht Ihnen offen: es gibt keinen Gruppenzwang, aber alle Möglichkeiten, neue Freunde zu finden.
Liegeplätze
Die Liegeplätze befinden sich immer relativ nah am Stadtzentrum, so dass sich nach dem Abendessen noch ein Spaziergang anbietet. In Rotterdam wird z.B. in der Regel in der Nähe der Erasmusbrücke angelegt - eines der Wahrzeichen Rotterdams und wahrlich ein imposanter Anblick.
Routenführung
Das Radwege- und Knotenpunktnetz ist in dem Gebiet rund um und südlich von Amsterdam sehr dicht. (Nicht nur Urlauber fahren gerne Rad in den Niederlanden, die Niederländer selbst nehmen bevorzugt das Fahrrad für den Weg zur Arbeit oder zum Einkauf.) Anhand der durchgängigen Beschilderung finden Sie auch in ländlichen Gebieten leicht den Weg. Die Radwege sind fast durchgängig asphaltiert.
Region Randstadt
Die Südroute führt auf den Rad- und Schiffsetappen weitgehend durch die sogenannte Randstad. In dieser Region liegen einige der berühmtesten Städte Hollands relativ nah beieinander. Fast ringförmig sind die Städte der Randstad um ein ehemals fast unzugängliches und nur schwer zu besiedelndes Sumpfgebiet entstanden. Dieses ländlich geprägte „Grüne Herz“ ist heute zum großen Teil Landschaftsschutzgebiet und dient als Naherholungsgebiet für die Städte Amsterdam, Leiden, den Haag, Rotterdam und Utrecht. Kleine Dörfer, Weide- und Grasflächen liegen nicht weit entfernt von den kulturellen Zentren der Städte, die Ihre Blütezeit im 17. Jahrhundert hatten. Damals waren die Niederlande u.a. durch den florierenden Überseehandel eines der wichtigsten Wirtschaftszentren Europas.
Wer diese Region mit dem Fahrrad erkundet, ist schnell vom Stadtzentrum wieder im Grünen. Kultur und Natur liegen nah beieinander. Die Ortsein- und ausfahrten sind dank der hervorragenden Wegeführung für Radfahrer auch in den großen Städten schnell durchquert.
Vom romantischen Radweg entlang der Vecht radeln Sie z.B. direkt in die Altstadt von Utrecht, wo Sie den Dom, die gemütlichen Terrassen entlang der Grachten oder eines der Museen besuchen können. Das Naherholungsgebiet Twiske liegt an der nördlichen Stadtgrenze von Amsterdam und ist per Rad bestens zu erreichen.
Utrecht – Domstadt
Die Bischofsstadt Utrecht (ca. 600.00 Einw.) wurde von den Römern als Ultra Trajectum, am kleinen Fluss Vecht am Rande des römischen Reiches gegründet. Wahrzeichen ist der über 600 Jahre alte und 112 m hohe Turm des Doms. Die Innenstadt besticht durch ihre malerischen Grachten, die – anders als z.B. in Amsterdam – mit den sog. „Werven“ einen schönen Fußgängerbereich mit vielen Terrassen und Cafés fast auf Höhe der Kanäle haben. Die viertgrößte Stadt der Niederlande beherbergt die größte Universität des Landes.
Rotterdam – Welthafen
Rotterdam ist mit knapp über 631.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt der Niederlande und besitzt einen der größten Seehäfen der Welt.
Viele Güter aus Übersee werden im Rotterdamer Hafen verfrachtet und per Binnenschiff, Bahn oder LKW weiter nach u.a. Deutschland transportiert.
Die Stadt zeigt sich – im Gegensatz zu vielen anderen Städten auf der Südroute – eher als moderne Architekturhauptstadt der Niederlande, da sie, nachdem sie im 2. Weltkrieg
zu einem großen Teil zerbombt war, wieder neu aufgebaut wurde. Insbesondere die Flussufer der Nieuwe Maas (Rheinmündung) zeigen viele moderne Bauten, u.a.
die sog. Würfelwohnungen, die „Kop van Zuid“ (ehemalige Abfahrtstelle der Seeschiffe der Holland-Amerika-Linie) und die moderne Erasmusbrücke. Der Stadtteil Delfshaven hat jedoch seinen ursprünglichen Charakter wahren können.
Delft – Porzellanstadt
Wie in vielen Städten auf der Südroute zeigt sich auch in Delft noch der Reichtum der Niederländer im „Goldenen Jahrhundert“. Einen ersten Eindruck erhalten Sie auf dem Delfter Grote Markt, einem geschlossenen Ensemble schöner Giebelhäuser. In der 1653 gegründeten Porzellanmanufaktur Royal Delft werden noch heute nach traditionellem Verfahren Keramiken und Fliesen hergestellt und von Hand bemalt. Bei einer Besichtigung können Sie den Keramikern und Künstlern bei Ihrer konzentrierten Arbeit über die Schulter schauen. Ein Ausstellungsraum zeigt eine umfangreiche Sammlung von handgemaltem Delfter Blau sowie eine umfangreiche Auswahl an holländischen Fayencen und Souvenirs. Fast im Verborgenen liegen die „hofjes“ von Delft, von Wohlhabenden im 18. Jh. gestiftete Wohnanlagen für Bedürftige, Familien oder alleinstehende Damen. Die idyllischen Wohnhöfe bestehen meist aus kleinen Häusern, die sichum einen begrünten Hof gruppieren.
Gouda – Käsestadt
Um 1000 war das Gebiet um Gouda noch Sumpfland. Danach begann man mit dem Dammbau und der Trockenlegung. Etwa im Jahr 1225 wurde das Flüsschen Gouwe durch einen Kanal mit dem Alten Rhein verbunden. Die Mündung der Gouwe in die Holländische IJssel wurde zu einem Hafen ausgebaut. Nun lag der Ort an einer wichtigen Handelsroute, die Flandern
und die Niederlande mit Frankreich einerseits und dem Baltikum andererseits verband. Gouda (ca. 70.000 Einwohner) ist weltbekannt für den gleichnamigen Goudaer
Käse, der aber nicht in der Stadt, sondern im Umland hergestellt wird. Sehenswert ist das gotische Rathaus mitten auf dem Marktplatz.
19 Windmühlen von Kinderdijk
Eine der schönsten Touren dieser Radreise ist für viele Gäste der Radweg durch den Alblasserwaard entlang der 19 Windmühlen von Kinderdijk, heute Teil des UNESCO Weltkulturerbes. Mit diesen Mühlen wurde früher der Wasserstand in dem sumpfigen Land kontrolliert. Die Poldermühlen pumpten das Wasser in den höher gelegenen Flusslauf der Lek damit das Land bewohnt und landwirtschaftlich genutzt werden konnte. Im „Grünen Herz“ sind noch zahlreiche dieser Poldermühlen erhalten und ein schöner Beginn der Tour ist ein Besuch der Museumsmühle.
Schoonhoven – Silberstadt
Schoonhoven ist ein typisches, altholländisches Städtchen am Fluss Lek (Niederrhein), das noch den ursprünglichen Straßengrundriss des Mittelalters und einige Denkmäler besitzt. Die Stadt ist
als Silberstadt der Niederlande bekannt, in der traditionelle und moderne Silberarbeiten hergestellt und verkauft werden. Im Gold-, Silber- und Uhrenmuseum wird die Bedeutung dieser Handwerkskunst für Schoonhoven veranschaulicht. 1247 wurde Schoonhoven erstmals namentlich erwähnt. Ursprünglich war sie eine kleine Festungsstadt mit mehreren Stadttoren, von denen heute nur noch das Stadtor „De Veerpoort“(1601) direkt am Fluss erhalten ist.
Haarlem
Haarlem ist die Hauptstadt der Provinz Noord- Holland, zugleich auch Blumen- und Jazzstadt. Haarlem besitzt einen sehr schönen, historischen Stadtkern mit vielen Baudenkmälern und charakteristischen
„Hofjes“ (Wohnhöfen) aus dem 16. und 17. Jh. Besonders sehenswert ist der Große Markt mit der St.-Bavokirche. Direkt außerhalb liegen kilometerlange Sandstrände (Nordseebadeort Zandvoort) und wunderschöne Dünengebiete, u.a. der Nationalpark Kennemer Duinen. Die Stadt liegt inmitten eines großen Gartenbaugebietes mit berühmten Blumenzuchten. Haarlem rühmt sich, das älteste Zentrum der Blumenzwiebelkultur der Welt zu sein.
Amsterdam
Amsterdam, auch Venedig des Nordens genannt, ist die Wasserstadt schlechthin, bekannt u.a. wegen Ihrer Stadtkanäle, den Grachten mit über 1.500 Brücken. Sie entstand als kleiner Handelsposten am Damm im Fluss Amstel. Der Bischof von Utrecht verlieh der Niederlassung im Jahre 1300 Stadtrechte. Dies war der Beginn einer bewegten und reichen Geschichte. Großer Reichtum entstand im 17. Jh., als Holland sich zur damals wichtigsten Seenation der Welt entwickelte und Amsterdam größte Stadt des Landes wurde. Der berühmte innere Grachtengürtel stammt zu einem großen Teil aus dieser Periode. Seit 2011 gehört dieses einmalige Merkmal Amsterdams zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die Stadt zog viele Handelsleute, Künstler und Wissenschaftler aus aller Welt an, von denen der Maler Rembrandt wohl einer der Bekanntesten ist.
Der internationale Charakter der Hauptstadt besteht auch heute noch. Dies ist eine der Gründe, warum Amsterdam immer noch als eine der tolerantesten Städte der Welt gilt. In den 1970er Jahren war die Stadt Hochburg der sog. „Flower-Power-Generation“. Die 1980er Jahre wurden eher von negativen Schlagzeilen geprägt, u.a. in Verbindung mit der Hausbesetzerszene. Neuerdings entsteht ein zweites, modernes Gesicht: Insbesondere an der Hafenfront entstehen in ehemaligen Industrie- und Hafengebieten – wie z.B. auch in London und Hamburg – neue, moderne Wohnviertel. Wir beschränken uns darauf, Ihnen hier nur einige wenige der zahlreichen Höhepunkte und Sehenswürdigkeiten Amsterdams zu präsentieren.
Zaanse Schans
Ein vielbesuchter Ort hingegen ist die Zaanse Schans, ein Freilichtmuseum mit originalen Werkstätten, Wohnhäusern und verschiedenen Mühlen. Das Gelände des Museum ist sehr weitläufig. um alles zu sehen, kann man einen Tag einplanen. Aber auch bei einem Kurzbesuch bekommen Sie einen guten Eindruck von der Vergangenheit der Region.
Nordseeküste
Eine besondere Naturschönheit erstreckt sich vor Ihnen, wenn Sie von Haarlem zur Küste durch die Seedünen fahren. Sanft wellige und befestigte Radwege führen mitten durch die Dünen, in der Hunderte von Pflanzenarten wachsen. Sie radeln anschließend an der Nordseeküste entlang bevor es wieder ins Landesinnere und nach Haarlem geht.